Die Vier Elemente

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Wäre doch Erde ich geblieben
Hätt’ sanft geschmiegt mich unter deinen Fuß
Hätte gekeimt und Zweig um Zweig getrieben
In voller Blüte dir zu bieten meinen Gruß.

Wäre ich Erde, wär’ ich Leben
Von dir bestelltes Feld, Grund, auf den du baust
Ich trüge alles, was du mir gegeben
mit Liebe, weil du es mir anvertraust.

Wenn deine Zeit kommt, lass mich Erde sein
Für jedes Wort, nicht von dir gesprochen, taub
Drei Handvoll gebe jeder dir ins Grab hinein
Denn ohne dich, Geliebter, bin ich Staub.

Wolke bin ich
Schiff ohne Hafen
Vom Wind getrieben
Meine Farben ein Spiel
Bis dein Blick mir Bedeutung gibt.

Schwer bin ich
Will nur noch zu dir
Ordne mich zu Sternen
Küsse deine Stirn
Und vergehe auf deinen Lippen.

Wasser bin ich
Tauch in mich ein
Gib mir innere Form
Heb meinen Spiegel
Dem ewigen Himmel entgegen.

Atem bist du, frei wie Luft
Wind unter meinen Schwingen
Trägst mit dir des Lebens Duft
Und der Sterne Klingen.

Ich lass dich ein, halt dich nicht lang
Lass dich wieder hinaus.
Es bleibt der Duft, es bleibt der Klang
In dem sonst leeren Haus.

Du bist so kühl, du bist so klar
Bist wie ein neuer Morgen,
Ein neuer Anfang, neues Jahr
In meiner Brust geborgen.

Schöner, wilder Tanz der Feuerzungen
Über Buchenscheiten im Kamin
An den Wänden Schatten von Erinnerungen
Von Metaphern und Allegorien

Hab’ so oft gebrannt und mich verzehrt
Gefüllt mit leichter Asche mir das schwere Herz
Bis nichts mehr da, was eine Flamme nährt
Weil aus Kristall die Seele und der Leib aus Erz.

Einmal noch will ich durch das Feuer gehen
Nein, nicht hindurch, hinein, denn es ist Zeit
Nicht zu verbrennen, sondern zu bestehen
Ich fühl mein Herz, zu glühen, jetzt bereit.

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